KONZERT: Einhäuser Orchester begeisterten mit abwechslungsreichem Programm in der ausverkauften Mehrzweckhalle
Zugabe-Rufe für das Musikcorps
Filmmusik und Schmusesongs präsentierten die Musikcorps-Orchester in der ausverkauften Mehrzweckhalle ebenso wie Blasmusik-Hits und bekannte Märsche.
EINHAUSEN. Musik ist ein Bindeglied das Zerreißproben meistens unbeschadet übersteht und Jung und Alt miteinander verbindet. Beim Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr und dem gut aufgestellten Jugendorchester war das schon immer so. Jetzt soll das Gemeinsame noch mehr in den Vordergrund gestellt und der gemeinsame spirit in der Musik seinen Ausdruck finden.
Melodien zum Mitsingen
Eine erste, überzeugende Kostprobe gab es bereits beim Frühlingskonzert der beiden Blasorchester in der ausverkauften Mehrzweckhalle. Das Motto der temperamentvollen Show: "togehter", gemeinsam also. Unter den zahlreichen Ehrengästen, die die Vereinsvorsitzende Andrea Mizera willkommen heißen konnte, waren Bürgermeister Philipp Bohrer, Erster Beigeordneter Dr. Christoph Schumacher, Vertreter von Feuerwehr, Vereinen und Ehrenortsbrandmeister Roland Hartnagel.
Jörg Halkenhäuser füllte zum wiederholten Male den Part des Moderators perfekt aus. Er informierte die Zuhörer jeweils vor den Stücken mit Info-Häppchen über deren Wurzeln, Besonderheiten und prominente Interpreten.
Erstmals war das Konzert in drei Teile gegliedert, wobei der dritte Part der eigentlich neue war. Nach einer Pause stellten Musikcorps und Jugendorchester beeindruckend unter Beweis, dass das Zusammenspiel von Nachwuchs und erfahrenen Spielern funktioniert, motiviert und harmonisch ist.
Mit "Born to be wild", der Filmmusik von "Easy Rider", mit dem schwungvollen "Second Walz", einem Medley von Andrew Lloyd Webbers berühmtesten Musicalmelodien und internationalen Welthits demonstrierten alle Mitwirkenden, dass sie sehr wohl miteinander können und auf einer gemeinsamen Ebene ticken.
Die musikalische Bandbreite des Konzerts reichte vom Klassiker bis zur Marschmusik, von fetzigem Rock und Pop bis zum weltberühmten Big Band Sound, von der Filmmusik bis zum spanischen Zigeunertanz: Ein Melodienmix, der zum Träumen, Mitsingen und sogar zum Tanzen verführte.
Das Jugendorchester unter seinem langjährigen Leiter Jean Diehl agierte als Tür- und Herzensöffner. Mit anderen Worten: Der Nachwuchs machte den Anfang. Für ihre Präsentation hatten sich die mehr als 30 Bläsern ihre Lieblingsstücke aus verschiedenen Musikepochen ausgesucht: So etwa den James Bond Superhit, Oscar - und Grammy-Gewinner "Skyfall", "den Woodstock-Song "Proud Mary", der die Geschichte eines Schaufeldampfers erzählt und ein RockQn Roll-Potpourri. Dass anschließend das Publikum in die Rolle der Akteure schlüpfte und Jean Diehl aus vollem Hals ein Ständchen schmetterte, hatte einen guten Grund: Der Vollblutmusiker feierte am Konzertabend seinen Geburtstag. Seinen wievielten verriet er allerdings nicht.
Märsche und Schmuse-Hits
Mit seiner Vielseitigkeit, seiner Improvisier- und Spielfreudefreude riss das Musikcorps mit seinem Dirigenten Jan Henneberg anschließend im Hauptteil des Konzerts die Besucher mit. Moderne Blasmusik am laufenden Band servierte die Band, zu der sich seit ihrem letzten öffentlichen Auftritt erfreulicherweise wieder viele Newcomer gesellt hatten. Romantische Schmusesongs wechselten sich ab mit der Eurovisionsmelodie, Gassenhauern aus der Hitparade mit einem Medley der ewig jungen Songs aus "West Side Story", eine Hommage an die Rocker von "Queen" mit einem Flower Power-Feuerwerk aus der Hippie Ära.
Und natürlich durfte die schmissige Marschmusik nicht fehlen - ebenso wenig wie die Moonlight Serenade des unvergessenen Glenn Miller. Die Sehnsuchtsmelodie aus dem Jahr 1939 war nur eine von zahlreichen musikalischen Höhepunkten. Zu denen im Übrigen auch die ausgezeichneten Solisten mit beitrugen. Als sich Dirigent Henneberger schließlich auch noch eine knallrote Weste anzog und sich die Bühne in eine spanische Stierkampfarena verwandelte, waren die Besucher endgültig aus dem Häuschen.
Es gab viel Beifall für das Gesamtensemble - und die Rufe nach Zugaben blieben nicht ungehört. gs
© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 01.04.2014